Das Thema Faszien und deren Funktion wurde bereits beschrieben. Es gibt jedoch noch mehr Wissenswertes darüber zu erfahren. In diesem Beitrag soll ein wenig Licht auf das Thema Faszientraining gelegt werden.

Alle Körperbewegungen werden von Sensoren in den Faszien mitbestimmt: Fallen sie aus, kann der Mensch seinen Bewegungen nicht steuern.

Ein gezieltes Faszientraining kann die Leistung optimieren, neuen Leistungszuwachs erzielen, im Alltag von Schmerzen und Steifigkeit befreien.

Faszien brauchen eigene Impulse und bestimmte Bewegungen. In den üblichen, festgelegten und stereotypen Programmen fehlen diese Impulse meist ganz oder treten nur zufällig und ohne abgestimmte Dosierung auf.

Zehn Minuten zweimal die Woche reichen, um die Faszien fitter zu machen.

Vorteile des Faszientrainings

Die Muskeln arbeiten effizienter.
Die Regenerationszeit verkürzt sich, sodass man schneller fit wird für das nächste Training.
Die Leistungsfähigkeit steigt.
Bewegungsabläufe und Koordination verbessern sich.
Die Bewegungen erlangen einen Ausdruck von geschmeidiger Eleganz und wirken weniger hölzern.
Körperhaltung und -form werden straffer und jugendlicher.
Ein guter Faszienzustand bietet langristig Schutz vor Verletzungen und Schmerz.
Es gibt viel mehr Spaß und Abwechslung im Training.
Faszientraining verleiht ein Gefühl von Jugendlichkeit und Spannkraft.

Faszientraining unterstützt die vier Grundfunktionen der Faszien

  1. Formen: umhüllen, polstern, schützen, Struktur geben
  2. Bewegen: Kraft übertragen und speichern, Spannung halten, dehnen
  3. Versorgen: Stoffwechsel, Flüssigkeitstransport, Nahrung zuführen
  4. Kommunizieren: Reize und Informationen empfangen und weiterleiten

Faszientraining hat nicht das Ziel nur im Sport eine höhere Leistung zu erbringen. Es geht viel mehr darum einen gesunden Alltag zu ermöglichen. Das betrifft besonders Menschen, die viel sitzen müssen, denn Faszien brauchen Bewegung. Es ist tatsächlich so, dass unsere Organismen nach dem Prinzip funktionieren “Use it or lose it!” dh nutzen oder verlieren. Gerade Knochen, Muskeln, Sehnen, Faszien und auch Nerven werden nach diesem Prinzip im Körper ständig auf- und abgebaut. Was wir nicht brauchen oder regelmäßig beanspruchen wird vom Körper als nutzloser Balast abgebaut, um Energie zu sparen.

Wie reagiert das Bindegewebe (Faszie) auf Training?

Wer sich nicht bewegt, verklebt! Faszien verfilzen regelrecht. Das Bild zeigt plakativ wie unterschiedlich Faszien aussehene können:

Faszien – mit und ohne Bewegung

Auch die Körperhaltung leidet, man wird steifer, weil das verfilzte Gewebe weniger elastisch ist. Wie sich herausgestellt hat, haben auch die meisten Rückschmerzenpatienten verdickte, verfilzte Lendenfaszien.

Das Faszientraining regt die Zellen zur Produktion von neuem Kollagen an und beschleunigt den Abbau von altem Kollagen. Die richtigen Trainingsimpulse sorgen für verjüngtes Gewebe. Gesunde Faszien sind zugfester, elastischer, stabiler und die regenerieren schneller.

Gesunde und fitte Faszien sind weniger anfällig für den Muskelkater. Es ist nämlich die Faszie der Ort der Schmerzentstehung beim Muskelkater – nicht der Muskel selbst.

Ziel des Faszientrainings

Optimale Speicherkapazität
Elastische Dehnfähigkeit und Spannkraft
Das reibungslose Funktionieren der langen Faszienbahnen
Eine jugendliche Netz- und Wellenstruktur der Faszien
Schnelle Regeneration der Muskel-Faszien-Einheit nach Anstrengungen

Wie kann ich meine Faszien trainieren?

Sechs einfache Basisübungen für den Start ins Faszientraining.

  1. Füße ausrollen
  2. Elastische Sprünge
  3. Der Adlerflug: Vordere und hintere Linie dehnen
  4. Die Adlerschwinge: Taille und Seiten dehnen
  5. Schultern & Schultergürtel aktivieren: Rückfedern mit den Armen
  6. Die Wirbelschlange: Nacken und Rücken entspannen.

Details zum Faszientraining bekommen Sie bei uns in der Praxis oder finden Sie im Buch von Dr Robert Schleipp mit Johanna Bayer “Faszien Fitness”, erschienen im Riva Verlag (ISBN 978-3-7423-0252-6).

Alle oben angeführten Informationen können in diesem Buch nachgelesen werden.

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